Küchenteufel: Crème brûlée - Eis #eisevent

Viele Rezepte, die ich euch hier vorstelle, habe ich oft nur wenige Stunden vor Zubereitung und Verzehr irgendwo entdeckt. Es packt mich, ich gehe einkaufen und überrasche Partner und ggf. Freunde mit einer neuen Geschmacksexplosion. Wenn dies tatsächlich so ist, darf das Rezept auch hier auf das Blog (ihr ahnt nicht, wieviel schon aussortiert wurde *lach*). Manche wirklich guten Ideen jedoch landen aufgrund von fehlenden Zutaten oder Gerätschaften auf der "Nachkochliste" - und ehrlich gesagt versauern sie dort ein wenig. Auch das nun folgende Dessert habe ich schon vor mehr als zwei Jahren gesehen und gespeichert. Damals fehlte mir der Gasbrenner. Der ist zwar schon im letzten Jahr eingezogen, jedoch vergass ich das Rezept. Bis heute. Denn Simone von der S-Kueche hat ein tolles Eiscreme-Blogevent auf ihrem Blog, und wenn ich die Kreationen der anderen Teilnehmer so begutachte, sind wirklich spannende Sachen dabei, von denen ich sicherlich einige baldmöglichst nachbauen will!

Mein geplanter Beitrag für das Event war (und ist!) eigentlich ein indisches Eis-Dessert namens "Kulfi", das mich schon mit dem ersten Löffel im Mund in meine Kindheit bei Oma in Indien katapultiert. Jedoch warte ich mit dem Servieren und Anrichten noch, bis meine Mama das nächste Mal bei mir ist. Soviel Zeit muss sein und bis zum 31. August sind es ja noch ein paar Tage. Doch wie es so ist: Erst rührt man gar kein Eis an, und dann wird man plötzlich süchtig danach, es selbst zu machen. Und da man bei Simones Event sogar zwei Beiträge einreichen darf, habe ich vorweg erst einmal ein etwas simpleres Rezept für euch und das #eisevent, und wer weiß - wenn ich tatsächlich die Eismaschine gewinne, gibt es hier wahrscheinlich in zweiwöchentlicher Taktung Eiscreme, Sorbets und Co. zu erleben :)


Eiszeit - Das Eisevent vom 1.8. bis 31.8. 

Alex´ absolutes Lieblingsdessert ist Crème brûlée. Ich find´s auch toll, würde aber für einen Eisbecher jeden anderen süßen Essensabschluss stehen lassen. Was liegt da näher als ein "Crème brûlée - Eis"? Vor allem, da der Brenner ja inzwischen hier eingezogen ist und dringend häufiger benutzt werden will. Bei diesem Eis wäre eine Eismaschine tatsächlich sehr hilfreich, aber es geht mit ein wenig Arbeitsaufwand auch ohne. Ihr müsst halt in den ersten zwei Stunden ein wenig in der Nähe eurer Gefriertruhe bleiben und immer wieder rühren, um die Eiskristalle zu zerstören.

Also, schnappt euch gute Zutaten, einen Topf, kleine feuerfeste Schälchen (wenn später die Zuckerkruste gebrannt wird) und los geht´s!

Crème brûlée - Eis

nach Butteryum





Zutaten für vier Personen

6 Eigelb
100g Zucker
1 Pr. Salz
150ml Vollmilch
1 Vanilleschote
330ml Konditorsahne, direkt aus dem Kühlschrank
ca. 20g Demerara oder Turbinadozucker (oder anderer Rohrohrzucker)

Zubereitung

In einer kleinen Schüssel Eigelb, Zucker und Salz miteinander verschlagen. Beiseite stellen.
Die Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark herauskratzen.
In einem kleinen Topf mit schwerem Boden die Milch mit der Vanille vermischen, die Schote ebenfalls dazugeben und erhitzen bis es beginnt zu blubbern. Den Topf vom Herd nehmen und leicht abkühlen lassen, dann ca. ein Drittel der Milch löffelweise zur Eier-Zuckermischung hinzugeben und unterrühren. Wenn die Mischung in der Schüssel und die Milch im Topf eine ähnliche Temperatur haben, die Eier-Milchmischung zur restlichen Milch in den Topf zurückgeben. Bei kleiner Hitze langsam erwärmen, wer ein Thermometer besitzt, stoppt den Prozess bei 75°C. Wer keins hat, beobachtet die Milch - sie zieht sich auf der Oberfläche etwas zusammen, darf aber nicht kochen!

Den Topfinhalt durch ein engmaschiges Sieb gießen, um die Vanilleschote und evtl. Eigelbreste herauszufiltern. Die kalte Sahne aus dem Kühlschrank unterrühren. Wer eine Eismaschine hat, kann jetzt loslegen und die Masse darin entspannt kaltrühren lassen. Aber auch, wer keine hat, muss nicht traurig sein - ist halt etwas mehr Arbeit: Alles in eine Schüssel umfüllen und abgedeckt ins Eisfach stellen. Im Abstand von ca. 25-30 Minuten herausholen und kräftig umrühren. Dies kann einige Stunden in Anspruch nehmen. 

Feuerfeste Schälchen bereitstellen und gut mit der Eiscreme befüllen. Glattstreichen und nochmal für einige Minuten ins Eisfach stellen, bis ihr das Dessert servieren wollt. Dann muss es schnell gehen: Die Oberfläche mit braunem Zucker bestreuen. Ich bevorzuge Demerarazucker, es geht natürlich auch der eigene Lieblingszucker. Mit dem Handbrenner sehr dicht über der Oberfläche so lange bräunen, bis der Zucker braun geschmolzen ist. Wer sich zu lange Zeit läßt, bekommt eine Zucker-Eiscrememischung, die dann nicht mehr so schnön knackt beim Essen (selbst für euch getestet, dass kommt davon, wenn man für ein Foto eine besonders schöne Kruste). Schnell servieren und genießen!

Guten Appetit!