Küchenteufel schabt: Pestospätzle

Der Blogpost hat noch gar nicht angefangen, da muss ich gleich zwei Dinge in der Überschrift, naja, "relativieren". Erstens werden die Spätzle in diesem Beitrag gar nicht wirklich geschabt, und zweitens kommen gar keine echten "Spätzle" dabei heraus. Eher "Knöpfle".

Nichtsdestotrotz haben wir gestern zum drölfundneunzigsten Mal diese schnell gemachte Leckerei fabriziert, und da sie auch für Vegetarier und Laktose-Intolerante interessant sein könnte, gibt es nun endlich mal einen Blogbeitrag dazu.


Pesto-Spätzle


Zutaten

500 g Mehl Pasta- & Spätzlemehl ist wirklich toll, Typ 405 geht auch
4 Eier
2 TL Salz
250 ml Wasser, lauwarm
1 Glas Pesto nach Wunsch gekauft oder oder selbstgemacht (siehe unten)


Zubereitung

Dank meiner Küchenmaschine muss ich gar nicht mehr viel tun: Alle Zutaten aus der Liste von oben nach unten in die KitchenAid hineingeben, den Schneebesenaufsatz dran und ca. 3-4 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit schlagen lassen. Allerdings solltet ihr nicht zu lange warten, sonst bilden sich ärgerliche Klümpchen. Das Ganze geht natürlich auch mit den Rührbesen vom Handrührgerät. Da spielt sich auch die Stärke des Pasta- & Spätzlemehls aus, das so fein gemahlen ist, dass man eigentlich fast keine Klumpen erstellen KANN, es sei denn, man läßt die Zutaten stundenlang unvermengt in der Schüssel liegen. In Kiel kauft man dieses spezielle Mehl zum Beispiel bei CITTI.

Der Teig ist fertig, wenn er zäh vom Löffel reißt. Ein paar Minuten stehen lassen und dann mit dem Löffel noch einmal kräftig durchschlagen. In der Zwischenzeit einen weiten Topf mit Wasser zum kochen bringen, ausreichend salzen und das Spätzle-Gerät nach Wahl in Position bringen.


Einschub: Spätzle machen - womit? 

Beim typischen Spätzle-Brett wird tatsächlich geschabt, aber das endet bei mir immer in einer fiesen Sauerei. Auch die "Spätzlepresse" hat bei uns in erster Linie für Klebkram gesorgt. So richtig glücklich sind wir erst mit dem Spätzlehobel von Rösler geworden. Ein konisch geformerter Trichter fährt via Kunststoffschlitten über einen Edelstahlhobel und der Teig landet stressfrei im Wasser. Das dicke ABER für den Schwabensohn, der hier im Haushalt lebt: Der Spätzlehobel produziere eben keine richtigen Spätzle, sondern nur die kleineren "Knöpfle" (siehe Eingangssatz). Mir als rheinisch-indischem Kind ist das egal, Hauptsache es schmeckt.


Portionsweise landet der rohe Teig bei mir via Spätzlehobel im kochenden Wasser. Ein wenig ziehen lassen, bis die Spätzle/Knöpfle aufsteigen und dann mit der Abtropf-Schöpfkelle herausfischen. Sollte jemand wissen, wie diese Dinger richtig heißen, gern in die Kommentare schreiben ;) In eine Warmhalte-Vorrichtung parken und eine neue Portion zubereiten, bis der Teig komplett aufgebraucht ist. Da die Spätzle gern schnell zusammenkleben, einfach 1-2 Esslöffel des Kochwassers dazugeben, um sie zu lockern.

Wir genießen die Pestospätzle gern einfach nur mit fein geriebenem Parmesan, man kann sie aber auch vorher in einer Pfanne mit Olivenöl schwenken und der richtige Biss kommt dazu, wenn man ein paar vorher in der trockenen Pfanne geröstete Pinienkerne dazu gibt. In einem tiefen Teller servieren und genießen!

Selbstgemachtes Basilikumpesto

Pesto selbst herstellen ist wirklich kein Hexenwerk - wenn man die Zutaten da hat. Ca. 1/2 Bund Basilikum, 1-2 EL Pinienkerne (in der trockenen Pfanne geröstet) und 1-2 Knoblauchzehen mörsern, mit einem großen Messer feinhacken oder in ein Gerät wie den Fissler Finecut stecken und ein paar Mal kräftig ziehen. Die Klingen herausnehmen und mit ca. 2 EL geriebenem Parmesan, einem halben TL Salz und 3-4 EL Olivenöl vermengen. Was ihr nicht ganz aufbraucht, könnt ihr in ein sauberes Glas umfüllen, dann aber darauf achten, dass das Pesto immer mit Öl bedeckt ist.