Ärger am Wochenende

Wir schreiben Sonntag, ca. 14 Uhr. Zwei Personen entspannt auf dem Weg nach Rieseby zwecks Möbelpackauftrag.

Die B 76 führt entlang durch Eckernförde, malerische Küste, Geschwindigkeitsbegrenzung 50km/h da innerorts.
Daniela fährt geschätze 55 km/h.

Auf gerader Strecke ist von weitem eine Bahnschranke (offen) sowie ein Zebrastreifen zu sehen, dieser mit zusätzlicher orangefarbener blinkender Signalleuchte. Es ist nämlich der Weg vom Strand zum Wohngebiet.

An der Strasse stehen 2 Erwachsene und 4 Kinder.
Kurzer Blick in den Rückspiegel besagt: Das nächste Auto ist weit entfernt.
Also entspannt gebremst, linke Hand lässig oben auf dem Lenkradrand abgelegt, Passanten nett zugenickt.

Routinierter Blick in den Rückspiegel: Ein türkisfarbener Polo ist als kleiner Punkt zu sehen, der immer schneller aufschließt. Mein Gedanke, als sie in Sichtweite kommt: "Kind, hör auf zu telefonieren und brems!" - zu spät, die junge Frau hat im Rückspiegel deutlich sichtbar plötzlich Panik in den Augen und knallt auf den Wagen.

Sicht von Alex, kurz vor dem Aufprall: Warum gehen die Passanten (2 Mütter, 4 Kinder) denn jetzt nicht über die Strasse, wir stehen doch? Und warum gucken die plötzlich so panisch und weichen sogar zurück?!

Crash, boom, bang.

Die Tür vom Polo lässt sich nur noch mit Mühe öffnen, der Wagen scheint völlig im Eimer.
Der Citroen hat vor allem grüne Farbe an der Stoßstange, ansonsten steht er irgendwie "schief" und hat ein paar merkwüdige Dellen an den Seiten, wo sich wohl die Aufprallwucht entladen hat.

Da niemandem etwas ernstliches passiert ist, atmen alle erstmal tief durch. Eine der Zeuginnen versorgt uns alle erstmal mit Traubenzucker. Meine Hände zittern durch den Schock und das Adrenalin, dass durch meine Venen donnert, während ich die völlig durch den Wind scheinende Unfallgegnerin erstmal in den Arm nehme.
Ihre Erklärung: "Ich hab geträumt, und dann wollte ich bremsen und hatte Aquaplaning" kann ich nur halb nachvollziehen, ich hab sie doch telefonieren sehen?!
Eben dieses Telefon holt sie dann aus dem Fußraum ihres Beifahrersitzes, Versicherungsunterlagen hat sie nicht dabei, aber einen Ausweis.
Passenderweise setzt noch ein kurzer, aber heftiger Regenschauer ein, während unsere Umzugspartner vorbeikommen und Hilfe anbieten.
Aber eigentlich ist alles geklärt, kurz die Polizei angerufen, die jedoch keine Veranlassung sehen, vorbeizukommen.

Zu Hause erstmal tief durchgeatmet, alle betroffenen Familienangehörigen angerufen und nur noch entspannt. Und dann kamen die Schmerzen, im Kopf, im Nacken, in der Schulter (so richtig stark nur auf der linken Seite). Vor allem der Kopf fühlt sich an, als wenn jemand ganz viele Fäden drumherumgewickelt hat und jetzt sanft immer enger zusammenzieht.

Gutachterurteil I:
Der Wagen wird instandgesetzt, er ist NICHT verzogen, bekommt neue Teile und ist nächste Woche fertig. *freu*

Gutachterurteil II:
Mir ist der Aufprall durch und durch gegangen, fühle mich wie eine durchgeschüttelte Puppe. Aber Docs Schmerztabletten helfen bisher gut gegen alle Schmerzen. Ausser dem Grund-Gebrumme im Kopf :-(