Hier mal ein paar Infos, auch wenn der Orden schon im Januar vergeben wurde.
Mahasweta Devi, die große alte Dame der engagierten indischen Literatur (s. LiteraturNachrichten 77, April-Juni 2003), ist im Januar aus Anlass des indischen Nationalfeiertags Republic Day 2006 mit dem zweithöchsten zivilen Orden Indiens, dem Padma Vibhushan, ausgezeichnet worden. „Zwar reißt es mich nicht um, dass ich ausgewählt wurde, aber ich bin dennoch mächtig stolz auf die Ehrung“, sagte die Aktivistin in einem Interview mit The Hindu: „Ich widme den Preis den indigenen ethnischen Gruppen Indiens, für die ich nahezu mein Leben lang gekämpft habe“. Die Autorin, die im Januar 80 Jahre alt geworden war, hat einen Großteil ihres Lebens mit dem Einsatz für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Armen verbracht, zu der auch die Nachkommen der Urvölker gehören, über deren prekäre Situation sie viel schrieb. Sie gründete eine Bewegung gegen die „Kriminalisierung“ der so genannten nomadischen und nicht-nomadischen Volksgruppen, die mit einem schweren Stigma behaftet sind. So kursiere laut Devi gemeinhin die Überzeugung, sie würden bereits als Kriminelle geboren. Die „Adivasi“ stehen außerhalb des gesamten Kastensystems und werden seit Generationen marginalisiert. Erst kürzlich hatte Devis Bewegung den Premierminister aufgerufen, jenen Völkern gegenüber Gerechtigkeit walten zu lassen und sie zu „rehabilitieren“. Zu den am schlimmsten beeinträchtigten Gruppen gehören, so Devi, die Lodhas des Midpore-Distrikts in Südwestbengalen. „Indien ist noch immer nicht wirklich unabhängig. Erst, wenn die Armen Unterstützung erhalten und man ihnen ein Minimum an Menschenrechten gewährleistet, wird es so sein“, sagte die Laureatin.
1985 erschien ihr Roman Daulati (Daulati; Übers. Heidelberger Südasiengruppe, Bonner Sivas Series, Bonn 2002), der sich den Nâgesiyâ widmet, den Ärmsten der Armen im Bundesstaat Bihar. 1989 folgte dann der Roman Terodaktil, Pûransahây o Pirthâ (Pterodactylus; Übers. Heidelberger Südasiengruppe, Bonner Sivas Series, Bonn 2000). In deutscher Übersetzung ist außerdem erhältlich Die Mutter von Nummer 1084 (Übers. Heidelberger Südasiengruppe, Bonner Sivas Series, Bonn 2002), und zuletzt erschien 2005 im Horlemann Verlag Aufstand im Munda-Land (Übers. Barbara Dasgupta), ein Roman, der den historischen Aufstand der Mundas Ende des 19. Jahrhunderts in einer Region etwa 400 Kilometer westlich von Kalkutta beschreibt. Eindringlich stellt die Autorin die Lebensumstände und die immerwährende Ausbeutung der Mundas dar (Rezension LiteraturNachrichten 87, Winter 2005) Für dieses Werk erhielt Devi 1979 ihre erste große literarische Auszeichnung in Indien.
Mittlerweile sollen es etwa hundert Bücher sein, die von Mahasweta Devi erschienen sind, darunter auch Essaybände, Theaterstücke und Kinderbücher.
Mahasweta Devi, die große alte Dame der engagierten indischen Literatur (s. LiteraturNachrichten 77, April-Juni 2003), ist im Januar aus Anlass des indischen Nationalfeiertags Republic Day 2006 mit dem zweithöchsten zivilen Orden Indiens, dem Padma Vibhushan, ausgezeichnet worden. „Zwar reißt es mich nicht um, dass ich ausgewählt wurde, aber ich bin dennoch mächtig stolz auf die Ehrung“, sagte die Aktivistin in einem Interview mit The Hindu: „Ich widme den Preis den indigenen ethnischen Gruppen Indiens, für die ich nahezu mein Leben lang gekämpft habe“. Die Autorin, die im Januar 80 Jahre alt geworden war, hat einen Großteil ihres Lebens mit dem Einsatz für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Armen verbracht, zu der auch die Nachkommen der Urvölker gehören, über deren prekäre Situation sie viel schrieb. Sie gründete eine Bewegung gegen die „Kriminalisierung“ der so genannten nomadischen und nicht-nomadischen Volksgruppen, die mit einem schweren Stigma behaftet sind. So kursiere laut Devi gemeinhin die Überzeugung, sie würden bereits als Kriminelle geboren. Die „Adivasi“ stehen außerhalb des gesamten Kastensystems und werden seit Generationen marginalisiert. Erst kürzlich hatte Devis Bewegung den Premierminister aufgerufen, jenen Völkern gegenüber Gerechtigkeit walten zu lassen und sie zu „rehabilitieren“. Zu den am schlimmsten beeinträchtigten Gruppen gehören, so Devi, die Lodhas des Midpore-Distrikts in Südwestbengalen. „Indien ist noch immer nicht wirklich unabhängig. Erst, wenn die Armen Unterstützung erhalten und man ihnen ein Minimum an Menschenrechten gewährleistet, wird es so sein“, sagte die Laureatin.
1985 erschien ihr Roman Daulati (Daulati; Übers. Heidelberger Südasiengruppe, Bonner Sivas Series, Bonn 2002), der sich den Nâgesiyâ widmet, den Ärmsten der Armen im Bundesstaat Bihar. 1989 folgte dann der Roman Terodaktil, Pûransahây o Pirthâ (Pterodactylus; Übers. Heidelberger Südasiengruppe, Bonner Sivas Series, Bonn 2000). In deutscher Übersetzung ist außerdem erhältlich Die Mutter von Nummer 1084 (Übers. Heidelberger Südasiengruppe, Bonner Sivas Series, Bonn 2002), und zuletzt erschien 2005 im Horlemann Verlag Aufstand im Munda-Land (Übers. Barbara Dasgupta), ein Roman, der den historischen Aufstand der Mundas Ende des 19. Jahrhunderts in einer Region etwa 400 Kilometer westlich von Kalkutta beschreibt. Eindringlich stellt die Autorin die Lebensumstände und die immerwährende Ausbeutung der Mundas dar (Rezension LiteraturNachrichten 87, Winter 2005) Für dieses Werk erhielt Devi 1979 ihre erste große literarische Auszeichnung in Indien.
Mittlerweile sollen es etwa hundert Bücher sein, die von Mahasweta Devi erschienen sind, darunter auch Essaybände, Theaterstücke und Kinderbücher.