Ärger mit (anderen) Autofahrern, Teil III

Es gibt Tage, da sollte man im Strassenverkehr einfach Beruhigungs-Schilder aufstellen.

So nach dem Motto: "Hey, es stockt, aber stellen sie sich vor, sie müssten den Weg laufen" oder so. Denn was ich am Mittwoch mal wieder erleben durfte, ging auf keine Kuhhaut. Ich musste halt am frühen Abend nach Preetz, um beim TSP die eintreffenden Leute nach ihrem verwirrten Geisteszustand zu befragen, am heißesten Tag des Jahres freiwillig Sport zu treiben. Oder so ähnlich. Doch zwischen meiner Wohnung und diesem fast leeren Fitnesscenter lagen 20 km Stadt- und Bundesstrasse, und mehr Autos, als ich die ganze Woche gesehen habe. Klar, der Weg zum Strand ist in Teilen identisch. Bzw. einfach ins Kieler Umland, wo "man so wohnt, wenn man die Kinder aus der Stadt raus haben will". Und Papi pendelt, geradewegs in meine Spur hinein, ganz egal, ob ich da gerade entlang fahre oder nicht.
All die Dinge, über die ich mich gern auf dieser kurzen Strecke aufrege, gab es am Mittwoch gebündelt am Stück:

- Leute, die in Panik links rüberziehen, weil rechts ein Wagen über den Beschleunigungstreifen auf die Bundesstrasse hinauf will (dass links einer fährt, wird dann mal eben ignoriert)

- Autos, die sich nicht entscheiden können, ob sie rechts oder links fahren wollen (als wenn es da eine Entscheidungsfreiheit gäbe!) und daher über die Linie herumschwenken)

- Fahrer, die sich noch daran erinnern können, dass man bis vor ein paar Jahren, als endlich die Preetzer Ortsumgehung gebaut wurde, auf der Strecke Raisdorf-Preetz nur 80 fahren durfte und das weiterhin durchziehen, auch wenn längst alle Schilder entfernt sind und daher die auf Bundesstrassen üblichen 100 gefahren werden dürfen

- Automobilbenutzer, die in einer Nebenstrasse stehen und auf die Hauptstrasse einbiegen wollen, die stark befahren ist, anscheinend von der langen Wartezeit genervt sind und mit einem "jetzt bin ich aber auch mal dran!" - Gesichtsausdruck einfach mal in den fließenden Verkehr hineindrängeln - man selbst muss leider voll in die Eisen gehen, weil die Sonne blendet und man damit auch einfach nicht rechnet

- Autostauverursacher, die nach dem "70 wegen der Bedarfsampel" entscheiden, bis zur Abfahrt Preetz ca. 2 km lang einfach mal die 70 weiter durchzuhalten, damit sie in der Ausfahrt nicht so runterbremsen müssen, dies ausserdem noch AUF der Bundesstrasse erledigen (Anmerkung: Die Ausfahrt ist wirklich wirklich lang!)

- Parkplatzwütige, die meinen, ins Geschäft mittenhineinfahren zu müssen, ansonsten so dicht wie möglich dran, und sich weder an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit auf Parkplätzen halten (und der Hinweis auf die vorherrschende StVo ist vorhanden!), noch an die auf der Strasse eingezeichneten Pfeile, die den Verkehr ein wenig regulieren und für wenig Zusammenstöße sorgen sollen - und einen anhupen, wenn man parkplatzsuchend entlangschleicht oder tatsächlich von der richtigen Seite mitten auf der Einbahnstrasse fährt und daher kein Platz für den Entgegenkommenden bleibt (der den selben Parkplatz im Auge hat)

Ich könnte diese Liste wahrscheinlich unendlich fortführen, aber das waren so die schlimmsten Nervereien, habe am Mittwoch meine Hupe öfter benutzt als glaub ich das gesamte bisher abgelaufene JAHR!
Meine kurze Beschreibung dieser Strassenverhältnisse am Arbeitsplatz wurden ergänzt durch weitere Horrorgeschichten der Kollegen, am schlimmsten jedoch ist die von dem Jungen, der von einem dieser durchgedrehten Autofahrer mal eben vom deutlich erkennbaren Radweg vom Rad geholt wurde. Schmerzhaft.

Ich bin weiterhin für Schilder, wie z.B. "auf Bundesstrassen fährt man 100, egal was vor 10 Jahren hier mal stand" oder "Abbremsen auf dem "Abbremsstreifen" und nicht auf der Bundesstrasse" und "die anderen Autofahrer sind auch nicht zum Spass auf der Strasse, sie verschwinden nicht von selbst, weil sie drängeln oder hupen oder beides".