Ich liebe meine Facebook-Blogger-Gruppen. Sie produzieren quasi permanent Nachschub von Rezepten, die ich am liebsten sofort nachbacken oder kochen will. Eines dieser Rezepte war der Nordhessische Schmandkuchen nach Mario Kotaska von Maltes Kitchen. Gesehen, gespeichert und mit ein wenig Zeitabstand dann auch endlich gebacken. Da es ein Geburtstagsmitbringsel werden sollte, konnte ich mich nicht entscheiden - den im Rezept eingeplanten Zimtzucker drüber, oder doch diese lustigen bunten Zuckerstreusel (aka "Funfetti"), die ich extra für solch einen Anlass vor kurzem erworben habe? Kurz überlegt, schnell entschieden: 50/50 :D Der Kuchen macht vor allem deshalb so viel Spaß, weil er nicht so süß ist. Die Kombination aus Schmand und Zitronensaft / -schale sorgt für ein erfrischendes Kuchenerlebnis, die Zucker/Zimt-Mischung bringt aber wieder Süße und Geschmack. Klasse Kuchen! Ich habe für die Menge abgeriebener Zitronenschale & -saft zwei unbehandelte Zitronen benötigt.
Ein Problem hatte ich noch: Wie groß ist "ein Blech"? Ich habe schon zu häufig das "normale Standardblech" benutzt, um dann festzustellen, dass die Fläche zu groß und der Rand zu niedrig ist. Deshalb habe ich mich irgendwann auf diese "Fettpfannen" bzw. Kuchenformen mit hohem Rand verlegt und auch dieses Mal den Teig in eine solche Form gefüllt. Was soll ich sagen? Es wurde ganz schön hoch! Ich hatte ein wenig Sorge, dass ich die Schmandmasse, die erst im zweiten Backvorgang auf den Teig kommt, nicht unterbringen könnte, deshalb habe ich den Teig einfach kurzerhand nach dem Backen mit einem Silikonteigschaber ein wenig heruntergedrückt :D Tatata - schon passte die Schmandmasse. Allerdings musste ich die Backzeit ein wenig anpassen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, benutzt einfach das ganz normale Blech. Beim Posten des Bildes auf Facebook kam gleich ein Kommentar: "Das ist doch das Rezept meiner Mama!". Hm. Laut Malte ist es von Mario Kotaska in seinem Buch "Street Food" abgedrukt. Wahrscheinlich zeigt die Regionalbezeichnung ("nordhessisch"), dass es ein überliefertes Rezept ist, auf das eh niemand so richtig sein compyright setzen kann. Ich bleibe also erstmal bei Herrn Kotaska. Aber nun, das Rezept. Viel Spaß beim nachbacken!
Nordhessischer Schmandkuchen nach Mario Kotaska
Zutaten
für den Boden
300g weiche Butter
200g Zucker
1 Pr. Salz
6 Eier
2 EL abgeriebene feine Zitronenschale
7-8 EL Zitronensaft
300 g Mehl Typ 405
3 TL Weinsteinbackpulver
für den Belag
5x Schmand à 250g
125 g Zucker
2 Eier
5 EL Speisestärke
3 EL Zitronensaft
1 EL Zitronenschale, fein gerieben
Zimt/Zucker-Mischung nach Bedarf
Funfetti
Zubereitung
Den Backofen auf 175°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Eine Backform mit Butter ausstreichen (dann gibt es einen karamellisierten Geschmack) und zur Seite stellen.
Butter, Zucker und Salz in der Küchenmaschine mit dem Schneebesen schlagen, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Nach und nach die zimmerwarmen Eier dazugeben und schlagen lassen, bis die Masse sich deutlich vergrößert hat und heller geworden ist. Unterwegs auch noch die Zitronenschale und den Zitronensaft löffelweise dazugeben. Mehl und Backpulver in einer kleinen Schüssel vermischen und ebenfalls löffelweise zum Teig geben.
Wenn das Mehl sich gut aufgelöst hat, den Teig in die Backform geben und glattstreichen. Ca. 20 Minuten (normales Backblech) bzw. 25-30 Minuten (hohe Backform) im unteren Bereich des Ofens backen.
Währenddessen die Schmandmasse zubereiten: Alle Becher mit dem Zucker und den Eiern in eine Schüssel geben und mit der Küchenmaschine (Schneebesen) vermischen. In einer kleinen Schüssel den Zitronensaft, die -schale und das Stärkemehl miteinander vermischen, bis es keine Klümpchen mehr gibt. Langsam in den Schmandteig fließen lassen.
Nach Ende der Backzeit den Kuchenboden herausholen und direkt die Schmandmasse darauf verteilen. (Hier musste ich den hochgekommenden Kuchen ein wenig nach unten drücken *lach*) Erneut bei 170°C backen, auch hier wieder je nach Backform 10 bzw. 20 weitere Minuten backen. Mir hat geholfen, dass ich ein wenig am Backblech gerüttelt habe. Wenn es euch noch zu flüssig vorkommt, lieber noch ein wenig drinlassen.
Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und gleichmäßig mit der Zimt-/Zucker-Mischung bestreuen. Wieviel? Das ist abhängig von eurem eigenen Geschmack!