Eigentlich wollte ich ja etwas ganz anderes backen. Nämlich einen Zitronenkuchen, der so lecker schmeckt, dass meine Freunde sich nicht mehr für 2,50 Euro pro Scheibe (!) den von Starbucks holen müssen. Auf der Suche nach einem "copycat"-Rezept - so heißt es, wenn jemand das Originalrezept eines bekannten Produkts veröffentlicht oder zumindest annährend nachbaut - landete ich bei "Avery cooks". Für ihr Rezept wurde jedoch eine Zutat benötigt, die ich mir erstmal selbst herstellen musste, nämlich Lemon Extract. Da ich in der Küche direkt Bio-Zitronen und hochprozentigen Alkohol stehen hatte, wurde dies sogleich in die Tat umgesetzt (näheres erfahrt ihr in einem gesonderten Blogpost), aber ich wollte doch jetzt etwas backen? Glücklicherweise hat Avery direkt unter ihrem Starbucks Lemon Loaf auch noch ein Bild von einem Blaubeerkuchen plaziert.
Blaubeeren, Blaubeeren ... da hatte ich doch eine Packung TK-Ware für die letzte "ich back´s mir"-Runde vom Tastesherrif geholt und dann doch nicht verwendet ... also eigentlich ein klassischer Fall für meine "Küchenmumien-Challenge"-Kriterien! Also das US-Rezept fix umgerechnet, hier und da die Zutaten etwas erweitert, damit ich keine Reste vom griechischen Joghurt hier stehen hatte und ich muss sagen, Avery hatte Recht: Der Kuchen ist schneller zusammengerührt und gebacken als der Blogpost geschrieben ist. Also, wer Blaubeeren (oder andere Beeren nach Wunsch) in einen fluffigen und schnell gemachten Kuchen packen möchte, sollte dieses Rezept ausprobieren. Es wird übrigens bewußt mit Öl und nicht mit Butter gebacken, um die Fluffigkeit zu erhöhen.
Wer gerade die Gelegenheit hat, frische deutsche Blaubeeren zu bekommen, sollte natürlich diese nehmen. Außerhalb der Saison solltet ihr sie nicht aus dem Ausland einfliegen lassen, sondern TK-Ware nutzen. Diese Beeren dann aber nicht auftauen, sondern direkt gefroren in den Teig geben, weil die TK-Variante mehr Blaubeersaft abgibt als die frischen Beeren.
Blueberry - Yoghurt - Cake with Vanilla - Lemon - Glaze
Zutaten
2 Eier (Größe L)
300 g griechischer Joghurt
(alternativ auch Blaubeerjoghurt)
100 g weißer Zucker
100 g brauner Zucker
(am liebsten Demerarazucker)
115 ml pflanzliches Öl
1 TL Zitronenzesten aus Biozitrone
1,5 TL Vanillaextrakt
180 g Mehl (Typ 405)
1 P. Backpulver
1 TL Natron
200 g Blaubeeren (TK oder frisch)
Für den Guß:
3 TL Zitronensaft (aus der o.g. Zitrone)
1,5 TL Vanillaextrakt
ca. 100 g Puderzucker
Zubereitung
Den Backofen auf 175°C vorheizen (Ober- und Unterhitze) und eine quadratische Backform mit Backpapier auslegen (meine Lieblingsform hat 9x9 inch). Alternativ könnt ihr die Form natürlich auch einfetten und mit Mehl oder Semmelbröseln ausklopfen.
In einer großen Schüssel die Eier, den Joghurt und Zucker vermischen. Öl, die Zitronenzesten und die Vanille unterrühren. Mehl, Backpulver und Natron vermischen und löffelweise zur Eier-Joghurt-Mischung geben. Kurz unterrühren, bis keine Mehlnester mehr zu sehen sind. 150 g TK-Blaubeeren (im gefrorenen Zustand) schnell in den Teig rühren und alles zusammen in die Form gießen. Die restlichen Blaubeeren auf dem Teig verteilen und in den vorgeheizten Backofen geben. ca. 40 Minuten backen. Der Kuchen ist fertig, wenn die Zahnstocherprobe sauber bleibt oder die Ränder leicht braun werden.
Den Kuchen herausnehmen und ca. 15 - 20 Minuten auskühlen lassen. In einer kleinen Schüssel die Zutaten für den Guß vermischen, bis der Puderzucker klumpenfrei ist. Ich habe mir vor kurzem einen kleinen Silikonbehälter mit verschiedenen Tüllen gekauft. Damit kann ich ganz stressfrei den Vanille-Zitronen-Guß auf den Kuchen applizieren. Es geht natürlich auch prima mit einem Gefrierbeutel mit abgeschnittener Ecke oder Einwegspritzbeuteln.
In Stücke schneiden und genießen.