2005 ging mein erster Blogbeitrag online. Ihm folgten bis dato 998 weitere. Warum hatte ich überhaupt damit begonnen, Dinge ins Internet hineinzuschreiben? So ganz genau weiß ich es selbst nicht mehr. Bereits zehn Jahre lang war ich dank AOL 3.0 und eigenem Telefonanschluss in meinem Kinderzimmer in Preetz in Foren zu diversen Themen unterwegs, zoffte mich auf Politikplattformen wie dol2day und sammelte meine Erfahrungen mit Mailinglisten und Chats. Warum nun das Blog? Ich weiß genau, wie mir Jens vom Pottblog auf ICQ sagte: "Ich zitiere Dich gerade mal wieder. Ichwürde ja gern dazu schreiben, dass das von Dir kommt, aber man kann Dich ja gar nicht verlinken!" Okay, also ein eigenes Blog - mit ziemlich wechselhafter Geschichte. Da stehen fleißige Jahre mit 276 Beiträgen (2006) dem mit 30 Beiträgen ziemlich mageren Jahr 2012 gegenüber. Aber irgendwie war immer ein klein wenig was los aufm Blog, oder?
Nun also der 1000. Blogbeitrag. Das passiert ja nur einmal, und deshalb sollte etwas Besonderes her. Ein Gastbeitrag von jemandem, der mir viel bedeutet. Der genauso wie ich im Internet lebt, versteht, wie ich bin und wie mein Blog tickt, das ich nach vielen Richtungsänderungen in all den Jahren (Fußball, Politik, Katzen...) nun größtenteils als Foodblog betreibe. Der mich beim Kochen und Backen genauso unterstützt wie bei politischen Diskussionen oder wenn ich meine Fußballmannschaft zum Sieg schreie. Und da muss ich weder besonders lang, noch besonders weit suchen. Denn wer einfach immer präsent ist, sowohl virtuell, als auch im realen Leben, ist Alex. Die andere Hälfte des "geekigen Hipsterpärchens" (Zitat aus unserem Umfeld), der Katzenpapa von Maurice & Milton und schon länger an meiner Seite als dieses Blog. Der hat mir als Gastbeitrag zum 1000. Blogbeitrag passend zum aktuellen Thema "Kieler Küchenteufel" auch tatsächlich ein Rezept mitgebracht, dass ich euch nur wärmstens ans Herz legen kann ... und wer weiß? Vielleicht finden sich auf seinem Blog "Der Brüsseler" demnächst häufiger mal Rezepte :)
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Moin!
Im Winter sind Suppen etwas herrliches und wenn man etwas verschnupft
ist, gilt die Hühnersuppe als ideales Hausmittel um dem drohenden
Schnupfen ein Schnippchen zu schlagen. Statt der klassischen
Hühnersuppe bevorzuge ich die thailändische Variante Tom Kha Gai.
Die thailändische Hühnersuppe besteht üblicherweise aus Kokosmilch,
Thai-Ingwer, Kaffir-Limette, Zitronengras, Thai Chili, Koriander,
Austernpilze, Huhn, Fischsauce und Limettensaft. Während man selbst
exotischere Zutaten wie Kokssmilch, Austernpilze und Fischsauce bei uns in Kiel inzwischen in
jedem gut sortierten Supermarkt finden kann, muss man für
Kaffir-Limettenblätter und Zitronengras meist einen Asialaden
aufsuchen. Wir gut, dass wir einige davon haben. Hier mein Rezept mit der kompletten Zutatenliste:
Alex´ Tom Kha Gai Suppe
Zutaten
350 g Hühnerbrustfilet
1 EL Sesamöl (zum anbraten)
1 Liter Gemüsebrühe
2 Thai Chilischoten
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
2 cm Ingwer, fein gehackt (alternativ: 2 Esslöffel Ingwer-Knoblauchpaste)
5 Kaffir-Limettenblätter
2 Stängel Zitronengras (quer halbtief eingeschnitten)
½ Schnapsglas Limettensaft
1 Dose Bambussprossen (fein)
500 ml Kokosmilch
1 TL Korianderpulver
3 EL Sojasauce
4 EL Fischsauce
200 g Austerpilze
Garnieren mit fein geschnittenen Frühlingszwiebeln und ggf. Korianderblättern
Zubereitung
Hat man die Herausforderung gemeistert, im Asia-Laden auch wirklich nur die benötigten Dinge einzukaufen (und nicht stundenlang durch die Regale stöbert und spannende Sachen kauft), kann man mit der
Zubereitung der Tom Kha Gai Suppe beginnen.
Als erstes kümmert man sich um das Huhn: Das Hühnerbrustfilet wird pariert, in
feine Streifen geschnitten und in etwas Sesamöl scharf angebraten, dann beiseite gestellt.
Als
nächstes setzt man einen Liter Gemüsebrühe auf, geeignet sind zuvor vorbereitete Fonds oder einfach die Bio-Variante aus dem Glas ohne Hefeextrakt und Co. In der Zwischenzeit
Chilis, Ingwer und Knoblauch fein hacken und zusammen mit dem
Zitronengras (am besten Stängel, leicht angeschnitten) und den Kaffir-Limettenblättern in die kochende Brühe
geben. Das Ganze mit dem Zitronensaft, der Fischsauce, der Sojasauce
und dem Korianderpulver würzen und ca. 10 Minuten köcheln lassen. Die
Austernpilze putzen, zusammen mit Bambussprossen und Kokosmilch hinzugeben, die Flüssigkeit ein wenig reduzieren
lassen und mit etwas Pfeffer, Salz und Zucker abschmecken. Das gebratene
Hühnerfleisch hinzufügen und ca. fünf Minuten auf kleiner Flamme weiterköcheln lassen.
Zitronengrasstängel und Kaffir-Limettenblätter herausfischen.
Die Suppe wird am besten in einer Suppenschüssel angerichtet und mit
frischem Koriander und fein geschnittenen Frühlingszwiebeln garniert.
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Das war also Blogbeitrag Nr. 1000. Hat ein wenig gedauert, aber die Suppe lohnt sich wirklich - bei diesem nasskalten Wetter wärmt sie von innen richtig durch!