Ich liebe Shortbread. Es ist ein mürbes, buttriges Gefühl, dass sich im Mund ausbreitet und jeden Ärger vergessen läßt. Immer wieder wandert so eine schicke Packung von "Walker´s" im Einkaufswagen und wird oft schon während der Fahrt nach Hause angebrochen. Dabei ist an diesem britischen Gebäck gar nicht viel exotisches dran: Gute Butter, Mehl, Zucker und als Finesse etwas Salz und ein kleiner Schuss Rosenwasser. Seit ich mir eine quadratische Backform gekauft habe (die eigentlich für Brownies gedacht war), backe ich immer häufiger Shortbread Fingers und bringe sie zu jedem Doctor-Who-Screening und anderen Events mit britischen Filmklassikern etc. mit.
Doch gerade, wenn das "Grundrezept" schon so gut ist, macht es Spaß, Abwandlungen auszuprobieren. Vor allem, wenn sie einem buchstäblich entgegenfallen - so wie die angebrochene Packung Mohn, die mir vor einigen Tagen beim Öffnen des Vorratsschrankes auf die Füße fiel. Eine kurze Recherche ergab, dass die Kombination mit Orange gut passt und daher präsentiere ich euch heute:
Orangen-Mohn-Shortbread
Zutaten
200 g kalte Butter (kleine Stücke)
100 g weißer Zucker
1/2 TL Salz
1/2 TL Vanilleextrakt
300 g Mehl Typ 550
40 g Mohn
1 TL feine Orangenzesten (frisch von einer Bioorange abgerieben oder als Tüte)
Zubereitung
Die Bio-Orange heiß abwaschen und mit einem Zestenreißer oder einem Messer die Schale dünn in ganz feinen Streifen abschneiden. Dabei darauf achten, dass nichts weißes an der Schale ist, sonst wird es bitter! Wenn keine Bio-Orange verfügbar ist, bitte nicht auf die gespritzte Variante ausweichen. Lieber die Tüte vom Dr. aus Bielefeld benutzen.
Die kalte Butter und den Zucker schaumig schlagen und dabei langsam den Zucker einrieseln lassen. Den Vanilleextrakt zufügen. Die weiteren Zutaten in einer kleinen Schüssel vermischen, an der Küchenmaschine oder dem Handmixer den Knethaken einsetzen und die Zucker-Butter-Mischung nur kurz mit der Mehl-Mischung verkneten.
Die entstandene Teigkugel auf ein Holzbrett legen und noch einmal kurz mit kalten Händen durchkneten. Eine 24x24cm - Backform fetten oder mit Backpapier auslegen - ich bevorzuge die Backpapiervariante - und den Teig gleichmäßig in der Form verteilen. Gut andrücken und ggf. mit einem Messer, Nudelholz o.ä. glätten. Wer plant, daraus "Short Bread Fingers" zu schneiden, sollte schon jetzt feine Linien einschneiden und mit einer Gabel die charakteristischen Punkte einstechen. Die Backform mit Klarsichtfolie bespannen und für ca. 45 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Den Backofen auf 170°C vorheizen und die Form aus dem Kühlschrank direkt in den Ofen geben. Ca. 30 Minuten backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist. Aus dem Ofen holen, einige Zeit abkühlen lassen und mit einem sehr scharfen, sehr dünnen Messer zum Beispiel Stäbchen ("fingers") oder Rauten schneiden.
Varianten
Wer sein Shortbread in anderer Form servieren möchte - z.B. als
Herzchen, Elch oder Hai - sollte nach der Kühlschrankpause die Kekse
ausstechen und backen. Dementsprechend die Backzeit anpassen, ich empfehle ca. 10 -
12 Minuten.