Es gibt ganz viele ganz tolle Foodblogger, die ich gar nicht alle verlinken kann. Einige von denen veranstalten außerdem auch regelmäßig sogenannte "Blogevents" zu speziellen Themen. Immer wieder denke ich mir: "Das ist ja toll - da bin ich dabei!", um dann aber entweder nicht ausreichend von der Muse geküsst zu werden oder einfach den Termin zu verpassen :)
Doch nun soll alles besser werden und ich beginne meinen Neustart in die Welt der Blogevents. "Schuld" daran ist Melanie von der "Kleinen Chaosküche" mit ihrem Event zum Thema: "Mehlspeisen". Sie feiert damit ihren ersten Bloggeburtstag, zu dem ich mit meinem Beitrag ganz herzlich gratuliere!
Der Klassiker der Mehlspeisen ist sicherlich der Kaiserschmarrn - doch den hab ich bereits vor Jahren verbloggt. Also musste ich mich ein wenig weiter umhören bzw. Kochbücher wälzen. Eines heißt "Norddeutsche Küche" und wurde von mir bereits im Rahmen des Events "Jeden Tag ein Buch" vorgestellt. Wer es noch nicht hat: Unbedingt kaufen! Mehr als 300 Seiten mit tollen Rezepten und interessanten Hintergrundgeschichten für gerade mal 12,99 Euro!
Siehe da: Meine Wahlheimat Schleswig-Holstein war mal ein sehr mehlspeisenreiches Land. Der Klassiker ist hierbei wohl der "Dithmarscher Mehlbeutel" (auch "Mehlbüddel" genannt), der mit Korinthen, Mandeln sowie Backobst, aber auch mit Speckschwarte und durchwachsenem Speck angerichtet wird. Heutzutage nicht mehr so wirklich zeitgemäß und ehrlich gesagt warte ich noch auf mein erstes "Mehlbüddel-Ereignis". Sollte einer meiner Leser einen tollen Landgasthof o.ä. kennen, wo dieses Gericht serviert wird, bitte Info an mich!
Stattdessen wandte ich mich einer Zutat zu, die früher auf dem Speiseplan der norddeutschen Küstenländer nicht wegzudenken war und heute von der Vollwertküche wieder neu entdeckt wurde: Der Buchweizen, ein genügsames Korn, dass auch auf kargem Boden wächst und die genügsamen Norddeutschen ernährte. Er ist allerdings gar kein Getreide, sondern ein Knöterich. Trotzdem finde ich, dass er prima zum Event passt.
Holsteiner Buchweizenklösse
Zutaten
1 kg mehligkochende Kartoffeln
120 g fetter geräucherter Speck, aus dem Kühlschrank (Originalrezept: 100 g)
250 g Buchweizenmehl
4 Eier
2 EL Milch
Salz, Pfeffer
Butter
Variante: Manchmal werden die Klöße mit einer Prise Macisblüte und Cayennepfeffer bzw. Piment d´Esplette gewürzt.
Zubereitung
Die geschälten Kartoffeln in Salzwasser gar kochen, abgießen und abkühlen lassen. Durch eine Kartoffelpresse drücken (oder fein stampfen). Den Speck aus dem Kühlschrank holen - dann läßt er sich besser schneiden - und in ganz feine Würfelchen schneiden. Gemeinsam mit den Eiern, der Milch und dem Buchweizenmehl zu den Kartoffeln geben und verkneten. Mit Salz & Pfeffer aus der Mühle abschmecken.
In einem weiten Topf Wasser mit Salz zum Kochen bringen. Die Hände mit kaltem Wasser anfeuchten und aus dem Teig kleine Klöße formen (ca. 12 - 15 Stück). Die Hitze herunterdrehen und die Klösse im Salzwasser ca. 12 Minuten ziehen lassen. Für mehr Fleischgeschmack werden die Klöße auch gern in Fleischbrühe gekocht.
In einer Pfanne die Butter schmelzen und warten, bis die Molke sich bräunlich färbt. Die Klösse mit der "braunen Butter" übergießen und heiß servieren.
Die Klöße werden hier im Norden gern mit Kompott oder Backobst serviert, sie passen aber auch prima zu Steinpilzen oder grob gewürfeltem Herbstgemüse.