Küchenteufel alkoholisch: Mexikaner

Ich weiß gar nicht mehr, wann genau mir das Zeugs das erste Mal über den Weg gelaufen ist. Auf jeden Fall stand ich in der Kieler Schaubude und entdeckte das Getränk "Mexikaner" zum verteufelt günstigen Preis auf der mit Kreide beschriebenen Getränketafel.

Da ich bei sowas ziemlich schmerzfrei bin (auch wenn das bei Bestellungen wie "Handkäs mit Musik" ziemlich nach hinten losgehen kann), bestellte ich uns einfach mal eine Runde davon und erhielt nach Tomatensaft aussehende "Kurze". Kurz geschnuppert - riecht auch nach Tomatensaft, prima. Den mag ich. Was ich hingegen nicht mag, sind scharfe Speisen, und dank dieser unglaublich subtilen Überleitung weiß nun sicherlich auch derjenige, der noch keinen "Mexikaner" getrunken hat, was nun kommt. Genau, das Zeugs ist - zumindest für mich - höllisch scharf! Die Mittrinker zeigten von Begeisterung über angewidert sein bis hin zu "mich verfluchend" eine weite Bandbreite der Emotionen und ich vergass das Getränk so schnell ich konnte.

Seit dem Jahr 2011 jedoch (oder ich bin ein "ganz ganz late adopter") kommt man am "Mexikaner" weder in Hamburg noch in Kiel vorbei: Gefühlt jede! kleine Kneipe hat ihn auf der Karte, immer "hausgemacht" nach einem eigenen Rezept. Das Internet ist daher voll von unterschiedlichen Mixturen für den einzig und alleinig selig machenden "Mexikaner".

Aber wieso komme ich nun darauf, ein Getränk zu mixen, dass ich nicht mal mag? Das begab sich so: Eine Party im Hause S./R. stand an und der Vorrat der hochprozentigen Flaschen musste gesichert werden. Neben Rumsorten, Wodka und all den anderen leckeren Schweinereien, die für Longdrinks und Cocktails benötigt werden, fand sich auch eine herrenlose, noch verschlossene Flasche "Oldesloer Weizenkorn". Da man mich mit dem Zeug jagen kann, musste eine Verwendung dafür her, und eine kurze Google-Recherche ergab, dass der "einzig wahre Mexikaner" genau auf diesem Stöffchen basiert. Alle weiteren Zutaten für u.g. Rezept habe ich nun aus diversen online verfügbaren Rezepten zusammengestückelt und es ist den Geschmacksnerven des Mannes zu verdanken, dass wir nun unsere ganz eigene Mischung besitzen.

Inzwischen gibt es den Mexikaner 2.0 - mit allen Verbesserungen!
Unten die "alte" Version.

"Danielas Mexikaner"


Zutaten


0,7 l Oldesloer Weizenkorn
2 l Tomatensaft (wir mögen den Bio-Saft von Aldi)
0,5 l Sangrita Pikant
1 Flasche Tabasco
3 EL Pfeffer
3 EL Salz
1 TL Zucker
Zitronensaft und Cayennepfeffer nach Bedarf

Zubereitung


Einfach eine große Schüssel bereitstellen und alles ineinander kippen. Da der Sangrita (Achtung: Das ist kein spanischer Schädelspalterwein mit Tippfehler!) etwas zähflüssiger ist, bietet es sich an, die Reste aus der Flasche mit einem Teil des Korns "herauszuspülen". Wir wollen ja nix verkommen lassen! :)

Gründlich verrühren und ggf. mit mehr Tabasco, mehr Pfeffer oder mehr "allem" abschmecken. Es gibt reichlich Versionen mit einer Mischung aus Wodka und Tequila, aber erstens kann ich eine Mischung dieser beiden Getränkesorten im Hinblick auf meinen Kopf nicht empfehlen, ausserdem kann man mit den beiden doch so viele andere schöne Dinge anstellen ...

In Flaschen abfüllen (es gibt bei IKEA so schöne Flaschen mit Bügelverschluss für 1,49 Euro, aber natürlich eignet sich auch jede andere übriggebliebene und ausgespülte Flasche mit Schraubverschluss), nett beschriften und hinaus in die Welt mit dem Getränk!

Viel Spaß!