Küchenteufel lernt: Sushi und mehr ...

Eine liebe Freundin hat mich gestern zu einem Kochkurs des Kieler "Haus der Familie" geschleppt. "Sushi und mehr" hieß es im Kursprogramm, und ich war schon gespannt aufs Rollen von Makis, das Formen von Nigiri und das richtige Schneiden von Thunfisch in Sashimiqualität.

Eins vorweg: Da war ich im falschen Kurs, denn für solch elementare Dinge bietet das Haus der Familie Sushi-Anfängerkurse an. Aber was ich stattdessen geboten bekam, toppte das richtige Rollen von Reis um Längen! Natürlich kam ich wieder mal einige Minuten zu spät und hechelte den Teilnehmern, die gerade im Keller des Hauses fleißig Reis wuschen hinterher. Glücklicherweise war ich verabredet, und so musste ich mir wenigstens nicht noch eine Gruppe suchen, an die ich mich dranhängen könnte :)
Es wurde also gerade kräftig Reis in einem Sieb gewaschen bis das Wasser klar wurde als ich dazu kam und danach für eine Stunde in einen Topf mit Glasdecke gehängt.
Also dackelte ich der Gruppe hinterher zurück in den Gruppenraum und die witzige und nette Kursleiterin Nicola ließ uns die vorher verteilten Kursunterlagen schnappen. Sie erklärte uns, was sie an diesem Nachmittag für uns geplant hatte und gab uns einen ausführlichen Überblick in die Warenkunde (samt Probeexemplaren zum schnuppern oder probieren).

Okay, ich war ein wenig skeptisch: Reissushi mit Rapsblüten? Gurkensalat mit Algen? Pfannkuchen mit roter Bohnenpaste? Nigiris mit Thunfisch aus der Dose? Alle aus den 13 Teilnehmern gebildeten Grüppchen (in den meisten Fällen Wiederholungstäter, was Kurse in diesem Institut angeht) suchten sich einige Rezepte aus und ab gings zurück in die Küche.
In der einen Ecke wurde eine Fischbrühe vorbereitet, in der anderen Gemüse geschnitten, ständig hieß es: "Hat mal jemand die Sojasauce?" - "Wo sind die Shiitake-Pilze hin?" - "Wo find ich denn ... ah, ja!", es wurde viel gelacht, viel gequatscht, viel bei den anderen geguckt. Die Kursleiterin war immer präsent und hatte einfach das Gespür dafür, wo sie gerade am dringendsten gebraucht wurde. Auch mir als absolutem Neuling wurde alles geduldig erklärt, ohne verdrehte Augen o.ä.

Ich kämpfte derweil mit Gyoza, gedämpften Teigtäschchen mit Füllung. (Von denen ich im Eifer des Gefechtes natürlich kein Bild gemacht habe.) Eigentlich kämpfte ich nur damit, diese Teigplatten (wie WanTan) mitsamt der Füllung drin zu schließen und auch geschlossen zu lassen :) während meine Kochpartnerin fleißig einige Pilze putzte und verarbeitete, die ich noch nie vorher gesehen habe (Enokipilze). Einige Rezepte, für die sich keine hauptverantwortliche Gruppe gefunden hatte, wurden einfach in Teamarbeit erledigt, die einen hatten noch Reis, die andere Gruppe schnitt die Abura-Age klein und wieder jemand anderes sorgte für den Gemüseanteil. Toll! Dann kam natürlich das Beste: Gemeinsam essen!

Und wenn das nächste Kursprogramm rauskommt, werde ich mich flugs für den Sushi-Anfängerkurs anmelden :)





Die Bilder zeigen:
1. Rapsblüten-Sushi (mit Ei)
2. Reissalat mit Gemüse, Pilzen und kleingeschnittenem Omelette und Abura-Age
3. Reisbällchen mit Noriblatt und Kaviarfüllung bzw. Shiitake/Enoki-Pilzfüllung
4. Reis mit Thunfisch und Frühlingszwiebeln
5. (Fisch-)Suppe mit Buchweizennudeln und Pilzen/Shrimps in Tempurateig
6. Rettich mit Möhre und Essig
7. Gurke und Wakame in süßsaurer Sauce

Es fehlen gedämpfte Gyoza und Blütenblatt-Crepes (weil ichs einfach vergessen habe :))