Merkwürdig. Es ist jedem völlig klar, dass die anderen Mitgliedsstaaten nicht für die Pleite in Griechenland aufkommen - "wo käme man denn da hin!" (allgemeiner Tenor in allen Parteien).

Warum wird man dann als "fiese Möp" bezeichnet, wenn man vorsichtig anmerkt, dass diejenigen, die tatsächlich morgens zur Arbeit gehen und Steuern zahlen gern eine vernünftige Reform des ALG II hätten?

Der Schutz der Mütter steht im GG und würde von mir nie angetastet werden - eher erhöht, denn Kinder sollen nicht darunter leiden, dass ihre Mütter/Familien in Not geraten sind. Auch Menschen, die nur zu gern arbeiten würden, aber wg. mangelnder Angebote, Qualifizierung, Krankheit etc. nicht können haben das Recht, von der Gemeinschaft aufgefangen zu werden. Im Hinduismus gibt man gern, weil man dankbar ist für das eigene Glück, und weil man weiß, dass man jederzeit selbst dort sitzen könnte und froh ist um jeden, der etwas gibt.

Aber was mich annervt ist dieses ständige Herumhacken auf den Leuten, die - wie soll man es anders sagen! - "so doof sind" arbeiten zu gehen und ihre Steuern hier zu zahlen. Vor allem, wenn jemand wie mein 21jähriger Nachbar zu Hause mich dumm anmacht, einer, der null Bock auf Arbeit hat weil "hartzen" mehr einbringt. Schulfreunde meines Bruders, die mich auslachen, wenn ich frage, wie der Job so läuft. Weil Bauarbeit bei diesem Wetter halt keinen Spaß machen würde bzw. Schneeräumen ja nun wirklich was für Idioten sei, der Doc habe sich da schon "gekümmert". Und wo treffe ich die? Genau, im Fitnesscenter, beim pumpen.

Ich weiß nicht, wie die Quote ist, zwischen denjenigen, die tatsächlich auf ALG2 angewiesen sind, und denjenigen, die sich bereits mehr oder weniger gemütlich darin eingerichtet haben. Aber ich ärgere mich einfach über jeden einzelnen Fall des Ausnutzens, ohne dabei alle Bezieher über einen Kamm zu scheren, und das lasse ich mir von der Gutmenschenfraktion nicht verbieten oder mich gar in die kapitalistische Nazi-Ecke und Junge-Mütter-Hasser stellen.