Ich hatte ja kein Kochen in der Schule. Dunkel erinnere ich mich an einen Kinderkochkurs, den ich aber doof fand. Vor allem, weil da in erster Linie gebacken wurde, und das konnte ich schon von zu Hause.
Also hat Mami es sich zur Aufgabe gemacht, mir grundlegende Dinge beizubringen. Als allererstes kamen natürlich die obligatorischen Rühreier, klar. Aber direkt danach schon die Pfannekuchen.
Ich esse sie eher selten, aber doch mit Genuß. Und eigentlich gibt es kaum was (ausser unsäglichen Fertiggerichten) was schneller geht.
Aber wie geht es?
Das fragte mich eine Freundin in der letzten Woche, und während ich Rezepte z.B. für gebrannte Mandeln oder Marmorkuchen oder Pizzabrötchen mit Speck und Käse auf das Gramm genau herunterbeten kann, war ich einen Moment still.
Ein Rezept für Pfannkuchen? (Ich bevorzuge im Gegensatz zu meiner Mutter die Sprech- und Schreibweise ohne Fugen-e). Hab ich nicht.
Aber da mich das nun interessierte - und ich Hunger hatte - habe ich schnell mal welche bereitet.
Zunächst habe ich mir eine kleine hohe Schüssel aus dem reichhaltigen Tupperwarebestand geschnappt und pro Person 1 Ei hineingekloppt.
Dazu ersteinmal eine Prise Salz und eine Prise Zucker.
Obenauf 2-3 EL Mehl - ich schütte allerdings direkt aus der Tüte.
Mit einem Schneebesen verrühren, Milch dazulaufen lassen.
Und nun wirds "gefühlsmaßig": Anhand der Farbe und der Konsistenz der Masse fügt man nun Mehl und Milch zu, bis man zufrieden ist. Wenns irgendwann zuviel Milch und Mehl ist, sollte man ein weiteres Ei hinzufügen. Und dann natürlich wieder Mehl, um die Konsistenz zurückzugewinnen. :)
Den Teig kurz stehen lassen.
Dann in die inzwischen auf dem Herd erhitzte Pfanne etwas Fett geben und einen Schubs Teig drauf verlaufen lassen. Mami empfiehlt Butaris Butterschmalz, meine Linie sagt: Rapsöl, da man dieses pflanzliche, geschmacklich neutrale Fett sehr hoch erhitzen kann.
Wenn der Teig nur zäh verläuft, sollte man dem restlichen Teig doch mehr Milch geben. Wenn im Gegenteil aus der Masse ein See wird, noch Mehl hinein.
Sobald der Teig oben auf dem Pfannkuchen nicht mehr flüssig ist, wenden und zu Ende backen. Wenn die gebackene Seite schon schwarz ist, die Hitze drosseln und evtl. Fett nachgeben.
Ab jetzt wird fleißig gebacken, bis der Teig leer ist.
Ich kann aus meiner Erfahrung sagen: Der erste Pfannkuchen wird nie was. Bzw. alle anderen werden ganz anders als der erste, auch wenn ich am Teig selbst nichts mehr verändert.
Ein Küchenrätsel.
Die Mutter eines Ex-Freundes trennt das Ei (die Eier) übrigens zu Beginn, um das Eiweiß zu Eischnee zu verarbeiten und hebt es dann darunter. So werden die Pfannkuchen dicker. Ich für meinen Teil finde es sehr unangenehm, meinen Magen so mit aufgefluffter "Masse" zu füllen. Bin dann schnell voll, aber schnell wieder hungrig.
Belegt wird natürlich nach Geschmack.
Ob Zucker/Zimt, Apfelstücke, Erdbeermarmelade, Preiselbeeren oder Käse- und Schinkenstreifen (die würde ich allerdings schon beim backen draufgeben) oder Frischkäse bleibt dem Gaumen des Erstellers überlassen.
Ich selbst rolle Pfannkuchen dann immer auf und schneide mundgerechte Happen. Mein Brüderchen dagegen isst einen Pfannkuchen eher wie eine Pizza, d.h. er liegt flach auf dem Teller und wird stückchenweise geschnitten und gegessen.
Wobei: Bei unserem letzten Brüsselbesuch habe ich auch mal wieder Pizza-artig Pfannkuchen gegessen.
Wir hatten noch Zeit bis zu unserer Kinovorstellung von Fluch der Karibik 3 und ich hatte "Süßhunger". Also flugs ins nächste nette Lokal und da bestellte ich diese Sünde aus Pfannkuchen, in den geworfenen Falten versteckte Eiscremekugeln, Karamellsauce und knackigen gehackten Nüssen.
Großartig! Aber etwas, dass ich tatsächlich nur zu speziellen Anlässen bestellen, und nicht selbst erstellen würde ...
Andere Zubereitungsarten, Beläge sowie Tipps und Tricks rund um den Pfannkuchen sind natürlich in den Kommentaren immer gern gesehen!!