Großbildleinwand ist nicht gleich Großbildleinwand

Es hätte so schön sein können.
Das Wetter ist großartig, der Himmel blau und nahezu wolkenlos, die Temperatur nicht zu hoch, und bei kielOmeter gibt es eine Auflistung aller Restaurationen mit Großbildleinwänden, die die WM übertragen.

Da ich sehr gute Erinnerungen an Fussballspiele auf der Großbildleinwand des NDR bei der Kieler Woche gespeichert hatte, war es sonnenklar, dass ich mit Freunden gemeinsam irgendwo in guter Athmosphäre das hoffentlich siegreiche Spiel genießen wollte.

Also ab in die Forstbaumschule, der Ort mit dem größten Biergarten nördlich von Bayern und der besten Currywurst weit und breit. Frühes Erscheinen sichert gute Plätze, so der nicht dumme Gedankengang, und so waren wir schon um halb fünf in einem ca. halbvollen Biergarten und enterten einen Tisch mit Bänken mit mittelguter Sicht auf die Leinwand.
Ja, die Leinwand.
Sie war da, keine Frage. Und es bewegte sich auch irgendwas darauf, war also eingeschaltet. Das wars dann aber leider auch, und es blieb uns nichts anderes übrig, als uns gegenseitig zu versichern, dass es ja noch genügend Zeit bis zum Anpfiff sei, und die Sonne da längst tiefer stünde und wir alle besser sehen würden.

Leider hatte sich das Team der Forstbaumschule entschieden, einfach mal jeden reinzulassen, der wollte, egal wie voll auch schon alle Rettungswege standen.
Standen - das ist dann auch das Stichwort, denn einige Ignoranten meinten, dass es eh viel effektiver wäre, sich einfach mal irgendwo in die Masse zu stellen und vielen anderen die Sicht zu verstellen.
So sahen wir das erste Tor wie auch das Gegentor leider hinter Rücken.
Allerdings hätten wir auf der immer noch nur undeutlich sichtbaren Leinwandübertragung eh nur wenig gesehen. Nach einem kurzen Standortwechsel, bei dem dann das 2:1 fiel, wurde hektisch über einen Wechsel zu meinem kleinen Fernseher in der Halbzeitpause diskutiert, und da kam ein Zeichen - ein Stromausfall.
Während andere noch geschockt auf die Leinwand starrten, nutzten wir die Gunst der Stunde, flitzten aus dem Biergarten zum Auto, hörten auf NDR von Manni Breuckmann schon mal gute Analysen der einzelnen Spieler, hofften, dass keine Tore fallen würden und erreichten innerhalb von wenigen Minuten meine Wohnung.
Ab ins Chaos, schnell das Bier kalt gestellt, das TK um etwas Speiseeis erleichtert und plötzlich - hey! Die Werbung an der Bande ist bunt!
Die Spieler sind deutlich zu erkennen!

So wurde es noch eine gelungene Spielsichtung, Deutschland hat gewonnen, alle sind glücklich und heute abend gehts noch zur Go Eastside Party in der Schwentine Mensa auf dem Ostufer *freu*

Die nächsten Spiele bis zur Kieler Woche werden erstmal wieder im kleinen Kreis inkl. Grillen geguckt, und dann gibts ja wieder die Leinwand des NDR *vorfreu*