Nur ein hoffnungslos in seine Ideale verrannter Sozialist könnte glauben, dass in diesem Land "alle gleich" seien. Also nicht ich. Trotzdem bin ich immer wieder überrascht, mit welcher Selbstverständlichkeit manche Menschen davon ausgehen, dass bestimmte Dinge einfach für sie reserviert seien.
Konkreter Vorfall: Sonntag nachmittag in einer kleinen Seitenstrasse in einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein.
Auch Preetz ist nicht vom Wandel der Zeit verschont worden - einerseits wollen die Bewohner einen schmucken Marktplatz, andererseits aber am liebsten in das Geschäft, in dem sie einzukaufen gedenken, mit dem Auto hineinfahren und kaufen daher lieber in einem Supermarkt "auf der grünen Wiese" ein. Preetz hat jedoch zurückgeschlagen und sich seine Einkäufer mit einem Fachmarktzentrum zurückerobert, dass trotz Innenstadtnähe eine ausreichende Zahl Parkplätze bietet.
Aber irgendwer verliert immer bei solch einer Aktion, in diesem Fall die Anwohner, deren kleine Häuschen in kleinen Strassen stehen, die eine Verbindung zur nächsten Hauptstrasse darstellen. Und die bestimmt beim Kauf des Hauses nicht daran gedacht haben, dass mal andere Menschen als direkte Anwohner dort entlang fahren könnten.
Daher ist eine Strassenseite auch immer zu geparkt.
Gestern nachmittag also nutze ich diese von allen deutschen Steuerzahlern bezahlte Strasse, um rechtzeitig vom Fitnesscenter zu Mami zum Muttertag zu kommen, als ein Kombi mit ausgeschaltetem Motor mitten auf der Strasse parkt, während eine Frau Mitte Dreißig ersteinmal in Ruhe den Anorak ihrer Kinder zuzieht.
Nach einigen Augenblicken winke ich freundlich mit der Hand um zu zeigen, dass ich nicht plane, einfach mal rückwärts die Strasse zu verlassen und schon kommt Frau Vorstadt hektisch auf mich zugerannt und nötigt mich, das Fenster herunterzukurbeln.
Ehe ich mich versehe, werde ich mit einem Wortschwall übergossen, was uns blöden Autofahrern einfiele, immer durch IHRE Strasse zu fahren, es geht um spielende Kinder, Abgase etc.
Als die gute Frau, die höchstens 5 Jahre älter zu sein scheint als ich endlich mal eine Pause macht, frage ich ganz höflich, ob ihr Mann vielleicht in Kiel arbeiten würde? Ja?
Und ob er zufällig zwei Mal am Tag durch den Knooper Weg fahren würde?
Tatsächlich habe ich einfach mal ins Blaue geschossen, aber - Treffer! Sie zuckt kurz, und herrscht mich mit einem "Woher wissen Sie denn, wo mein Mann arbeitet?" an. Ich teile ihr freundlich mit, dass ich in eben dieser Strasse in Kiel lebe und morgens bereits mehr Autos an meinem Fenster vorbei kommen als an ihrem in der ganzen Woche.
Sie bekommt hektische rote Flecken im Gesicht, murmelt etwas von "aufs Land ziehen, der Kinder wegen", während ich weiterhin nett lächele, ihr sage, dass eben die Einkommensverhältnisse auch die Lebensumstände bestimmen und dass ich jetzt gern zu meiner Mutter zum Muttertagsgrillen fahren würde. Da will sie auch hin. Also zu ihrer Mutter, mit den Kindern.
Ruck-zuck sitzt sie im Auto, winkt nochmal freundlich und fährt in ihrem Mercedes Kombi davon.
Konkreter Vorfall: Sonntag nachmittag in einer kleinen Seitenstrasse in einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein.
Auch Preetz ist nicht vom Wandel der Zeit verschont worden - einerseits wollen die Bewohner einen schmucken Marktplatz, andererseits aber am liebsten in das Geschäft, in dem sie einzukaufen gedenken, mit dem Auto hineinfahren und kaufen daher lieber in einem Supermarkt "auf der grünen Wiese" ein. Preetz hat jedoch zurückgeschlagen und sich seine Einkäufer mit einem Fachmarktzentrum zurückerobert, dass trotz Innenstadtnähe eine ausreichende Zahl Parkplätze bietet.
Aber irgendwer verliert immer bei solch einer Aktion, in diesem Fall die Anwohner, deren kleine Häuschen in kleinen Strassen stehen, die eine Verbindung zur nächsten Hauptstrasse darstellen. Und die bestimmt beim Kauf des Hauses nicht daran gedacht haben, dass mal andere Menschen als direkte Anwohner dort entlang fahren könnten.
Daher ist eine Strassenseite auch immer zu geparkt.
Gestern nachmittag also nutze ich diese von allen deutschen Steuerzahlern bezahlte Strasse, um rechtzeitig vom Fitnesscenter zu Mami zum Muttertag zu kommen, als ein Kombi mit ausgeschaltetem Motor mitten auf der Strasse parkt, während eine Frau Mitte Dreißig ersteinmal in Ruhe den Anorak ihrer Kinder zuzieht.
Nach einigen Augenblicken winke ich freundlich mit der Hand um zu zeigen, dass ich nicht plane, einfach mal rückwärts die Strasse zu verlassen und schon kommt Frau Vorstadt hektisch auf mich zugerannt und nötigt mich, das Fenster herunterzukurbeln.
Ehe ich mich versehe, werde ich mit einem Wortschwall übergossen, was uns blöden Autofahrern einfiele, immer durch IHRE Strasse zu fahren, es geht um spielende Kinder, Abgase etc.
Als die gute Frau, die höchstens 5 Jahre älter zu sein scheint als ich endlich mal eine Pause macht, frage ich ganz höflich, ob ihr Mann vielleicht in Kiel arbeiten würde? Ja?
Und ob er zufällig zwei Mal am Tag durch den Knooper Weg fahren würde?
Tatsächlich habe ich einfach mal ins Blaue geschossen, aber - Treffer! Sie zuckt kurz, und herrscht mich mit einem "Woher wissen Sie denn, wo mein Mann arbeitet?" an. Ich teile ihr freundlich mit, dass ich in eben dieser Strasse in Kiel lebe und morgens bereits mehr Autos an meinem Fenster vorbei kommen als an ihrem in der ganzen Woche.
Sie bekommt hektische rote Flecken im Gesicht, murmelt etwas von "aufs Land ziehen, der Kinder wegen", während ich weiterhin nett lächele, ihr sage, dass eben die Einkommensverhältnisse auch die Lebensumstände bestimmen und dass ich jetzt gern zu meiner Mutter zum Muttertagsgrillen fahren würde. Da will sie auch hin. Also zu ihrer Mutter, mit den Kindern.
Ruck-zuck sitzt sie im Auto, winkt nochmal freundlich und fährt in ihrem Mercedes Kombi davon.