Es gibt Tage, aus denen möchte man gern einzelne Stunden streichen.
So wie heute.
Eigentlich ist es nur eine, aber die hat mir gereicht.
Bezeichnenderweise ist es auch - bisher - die einzige Stunde gewesen, in der das Wetter schlecht war.
Als ich heute morgen zur Uni ging, war der Himmel blau und die Sonne schien, und jetzt ist es wieder so. Aber dazwischen?
Es begann damit, dass ich in meinem Spamorder den Newsletter des Discounters Plus fand, und darin das Angebot, dass es ab dieser Woche ein Nokia-Headset zum Preis von 29 Eur zu kaufen gäbe, online jedoch schon vergriffen.
Die Filialsuche online gab mir den Hinweis, dass der nächste Laden zwischen Südfriedhof und Bahnhofsviertel zu finden sei. Da mein Auto ja noch bis heute nachmittag in der Werkstatt ist, nahm ich also den Bus, bis ich annähernd in die Richtung kam, in der ich den Markt vermutete.
Und was passierte? Es begann, in Strömen zu regnen.
Ich irrte also durch ein Labyrinth mir eher unbekannter Strassen, wurde dabei auch noch schön nass und musste dann im Markt feststellen, dass es das Nokia-Headset erst ab Montag gibt.
Also wieder raus, kurz in eine Bäckersfiliale, heldenhaft die Käsebrötchen, Milchbrötchen mit Hagelzucker und Erdbeertörtchen ignorierend zwei Körnerbötchen gekauft.
Ich bummelte brötchenkauend in Richtung Bahnhof, als mir der Weg von drei merkwürdigen Gestalten versperrt wurde, die den gesamten Bürgersteig für sich benutzten. Vor einer Mülltonne wartend, dass sie mich passieren, hatte ich Gelegenheit, mir die drei mal näher anzusehen - eine Frau, Typ: ich darf nicht mal bei LIDL an der Kasse sitzen, schlecht gefärbte schwarze Haare mit roten "Akzenten", Dauerwelle wie Anfang der Neunziger. Dazu hängender Häkelpulli um dürre Gestalt.
Die beiden Typen trugen diese charakteristisch nichtssagenden hellgrau-melierten Pullis mit den elastischen Bündchen an Ärmeln und Bund, wirre Haare, schlecht rasiert. Gedanklich hatte ich sie schon in die Schublade "typische Bewohner des Bahnhofsviertels" abgelegt und wartete nur darauf, dass ich an ihnen vorbeikäme, da hörte ich sie miteinander sprechen:
"Guck mal die fette Sau!" "Und frisst noch weiter, bis sie platzt." "So was häßliches!"
Irritiert drehte ich mich nach ihnen um? Hatten die damit jetzt MICH gemeint? Die Drei drehten sich ebenfalls um, um mir hinterherzuschreien - "ja, guck nicht so du fettes Stück!".
Ich war sprachlos. Und konnte nur ein "ihr wiederlichen Asis" murmeln.
Klar bin ich intelligenter, freundlicher, attraktiver als die Drei, die wahrscheinlich gerade unterwegs waren, ihr Hartz4 zu versaufen. Aber mir kamen einige Meter weiter trotzdem die Tränen. Für soetwas bin ich einfach nicht souverän genug.
Naja, wenigstens wars kein ausländerfeindlicher Angriff. Schwacher Trost.
So wie heute.
Eigentlich ist es nur eine, aber die hat mir gereicht.
Bezeichnenderweise ist es auch - bisher - die einzige Stunde gewesen, in der das Wetter schlecht war.
Als ich heute morgen zur Uni ging, war der Himmel blau und die Sonne schien, und jetzt ist es wieder so. Aber dazwischen?
Es begann damit, dass ich in meinem Spamorder den Newsletter des Discounters Plus fand, und darin das Angebot, dass es ab dieser Woche ein Nokia-Headset zum Preis von 29 Eur zu kaufen gäbe, online jedoch schon vergriffen.
Die Filialsuche online gab mir den Hinweis, dass der nächste Laden zwischen Südfriedhof und Bahnhofsviertel zu finden sei. Da mein Auto ja noch bis heute nachmittag in der Werkstatt ist, nahm ich also den Bus, bis ich annähernd in die Richtung kam, in der ich den Markt vermutete.
Und was passierte? Es begann, in Strömen zu regnen.
Ich irrte also durch ein Labyrinth mir eher unbekannter Strassen, wurde dabei auch noch schön nass und musste dann im Markt feststellen, dass es das Nokia-Headset erst ab Montag gibt.
Also wieder raus, kurz in eine Bäckersfiliale, heldenhaft die Käsebrötchen, Milchbrötchen mit Hagelzucker und Erdbeertörtchen ignorierend zwei Körnerbötchen gekauft.
Ich bummelte brötchenkauend in Richtung Bahnhof, als mir der Weg von drei merkwürdigen Gestalten versperrt wurde, die den gesamten Bürgersteig für sich benutzten. Vor einer Mülltonne wartend, dass sie mich passieren, hatte ich Gelegenheit, mir die drei mal näher anzusehen - eine Frau, Typ: ich darf nicht mal bei LIDL an der Kasse sitzen, schlecht gefärbte schwarze Haare mit roten "Akzenten", Dauerwelle wie Anfang der Neunziger. Dazu hängender Häkelpulli um dürre Gestalt.
Die beiden Typen trugen diese charakteristisch nichtssagenden hellgrau-melierten Pullis mit den elastischen Bündchen an Ärmeln und Bund, wirre Haare, schlecht rasiert. Gedanklich hatte ich sie schon in die Schublade "typische Bewohner des Bahnhofsviertels" abgelegt und wartete nur darauf, dass ich an ihnen vorbeikäme, da hörte ich sie miteinander sprechen:
"Guck mal die fette Sau!" "Und frisst noch weiter, bis sie platzt." "So was häßliches!"
Irritiert drehte ich mich nach ihnen um? Hatten die damit jetzt MICH gemeint? Die Drei drehten sich ebenfalls um, um mir hinterherzuschreien - "ja, guck nicht so du fettes Stück!".
Ich war sprachlos. Und konnte nur ein "ihr wiederlichen Asis" murmeln.
Klar bin ich intelligenter, freundlicher, attraktiver als die Drei, die wahrscheinlich gerade unterwegs waren, ihr Hartz4 zu versaufen. Aber mir kamen einige Meter weiter trotzdem die Tränen. Für soetwas bin ich einfach nicht souverän genug.
Naja, wenigstens wars kein ausländerfeindlicher Angriff. Schwacher Trost.